„Spaß ist wichtiger als Leistung“ - Interview mit Erik und Lars Prescher, Deutsche Jüngstenmeister im Teeny 2016

erik-lars-prescher2Bildrechte: Sven Hansen

Interviewer: Herzlichen Glückwunsch zum Gewinn der Deutschen Jüngstenmeisterschaft und zugleich zur erfolgreichen Titelverteidigung. Ihr habt sehr souverän gesegelt mit Ausnahme der letzten Wettfahrt. Was war da los mit euch?
Erik Prescher: Ja, es lief recht gut bis auf die letzte Wettfahrt, da wurden wir „nur“ siebte.

Interviewer: Die letzte Wettfahrt hättet ihr eigentlich nicht mehr segeln müssen, bis dahin war euer Streicher ein dritter Platz.
Erik: In der letzten Wettfahrt haben wir uns nicht mehr so konzentriert und es eher locker gesehen.

Interviewer: Ihr seid bereits letztes Jahr Deutsche Jüngstenmeister geworden. Wie ist das jetzt im Vergleich zum Vorjahr?
Erik: Ich fand es dieses Jahr spannender. Letztes Jahr sind wir mehr vorweg gesegelt, dieses Jahr haben wir mehr Zweikämpfe gehabt.
Lars: Dieses Mal war es knapper.

T7 W8_19_Prescher-768x512Bildquelle www.sailing-anarchy.deInterviewer: Was habt ihr bei dieser Meisterschaft in Berlin gut gefunden, was nicht?
Erik: Der Regattaleiter hier war ziemlich gut, der hat zum Beispiel die Tonnen verlegt, wenn der Wind gedreht hat und wenn nötig auch den Start abgebrochen. Der Wind hier war ziemlich drehig und strichig, was manchmal ganz schön ärgerlich war, wenn es Vorteile für die anderen brachte.
Lars: Die Starts hat die Wettfahrleitung gut organisiert. Und vom Programm her war das auch super. Die Fete war prima und das Essen war auch ziemlich gut.

Interviewer: Das ist jetzt schon euer zweiter Sieg bei einer Jüngstenmeisterschaft in Folge. Ist das jetzt schon Routine?
Erik: Nein, ich freu mich trotzdem sehr.

Interviewer: Was macht ihr besser als die anderen, wo sind eure Stärken?
Erik: Wir fahren höher und schneller als die anderen und wohl auch den besseren Kurs, so genau weiß ich das selbst nicht.
Lars: Wir haben einfach mehr Routine.

Interviewer: Wir lange segelt ihr denn schon zusammen?
Erik: Wir segeln seit sieben Jahren Teeny. Aber am Anfang wussten wir nicht so recht, das es Regatten gibt. Wir haben erstmal vier Jahre so gesegelt und sind dann mal zu einer Regatta gefahren und das hat uns Spaß gemacht.

Interviewer: Wie ist das mit dem eigenen Bruder zu segeln. Nervt das manchmal?
Erik: Das ist eigentlich ganz lustig, aber manchmal gibt es auch Reibereien.

Interviewer: Ihr ein Erfolgsteam, gibt es deshalb bei euch weniger Reibereien als bei anderen Geschwistermannschaften?
Erik: Ich weiß nicht, wie es bei anderen ist. Beim Training streiten wir uns oft, aber bei Regatten läuft es ziemlich gut.

Interviewer: Ist bei euch die Aufgabenverteilung im Boot immer klar gewesen oder willst Du Lars zum Beispiel auch manchmal steuern?
Lars: Vorschoten macht mir mehr Spaß, ich mag nicht so gern steuern.
Erik: Mir macht umgekehrt steuern wesentlich mehr Spaß.

erik-lars-prescher1Bildrechte: Sven HansenInterviewer: Wer macht bei euch während der Regatta die Taktik?
Erik: Ich mache die Taktik.
Lars: Dafür sage ich ihm, wo die anderen Boote sind und wenn eins kommt, ob er zum Beispiel ausweichen muss.

Interviewer: Was würde ihr denen raten, die gerade mit Teeny-Segeln anfangen?
Erik: Man sollte nicht aufgeben, immer weiter üben und vor allem Spaß am Segeln haben. Spaß ist wichtiger als Leistung.

Interviewer: Erfolg macht doch aber auch Spaß, oder wart ihr schonmal erster und es hat trotzdem keinen Spaß gemacht?
Erik: Ja, das hatten wir schon. Wenn zum Beispiel die Regataleitung nicht gut darin ist faire Bedingungen herbeizuführen.

Interviewer: Ist das jetzt eure letzte Saison im Teeny?
Erik: Ja, wir steigen in den 420er um.

Interviewer: War erwartet ihr euch da?
Lars: Das soll ja eigentlich auch Spaß machen.

Interviewer: Der 420er geht mehr ab wie der Teeny.
Lars: Ja, wir haben den schonmal ausprobiert und sind schon eine kleine Regatta gesegelt. Im 420er ist man richtig viel im Trapez, gerade wenn man so leicht ist wie wir.
Erik: 420er zu segeln ist eigentlich ähnlich wie Teeny, aber zum anderen schwieriger, weil die Konkurrenz stärker und das Feld dichter ist.

Interview: Sven Hansen

 

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