Mats Ole Krüss und Tobias Ridder sind Jüngstenmeister

Viel Wind und Wellen bei der Deutschen Meisterschaft im Rahmen der Travemünder Woche / Mädchen dominieren U-14 Wertung

IDJueM Teeny 2019 29Nach acht Wettfahrten reichte ihnen ein Punkt zum knappen wie verdienten Sieg: Mats Ole Krüss und Tobias Ridder vom Schüler-Ruder- und Segelverein (Plön) sind auf der Ostsee im Rahmen der Travemünder Woche neue Deutsche Jüngstenmeister im Teeny geworden. Beide sind Jahrgang 2005 und segeln erst seit letztem Jahr Teeny. Jetzt gewannen sie zwei Wettfahrten, errangen zwei zweite Plätze und bewiesen insgesamt Nervenstärke.

Denn gleich zu Beginn waren den beiden zunächst drei Strafpunkte aufgebrummt worden, weil sie sich angeblich nicht vollständig ein- oder ausgecheckt hatten. Aus Sicherheitsgründen hattten alle Teams ein Sicherheitsarmband bekommen, das sie vor und nach dem Segeln vor ein Terminal halten mussten. Doch weil die Terminals nicht zuverlässig funktionierten, fehlte die Basis für Strafen, was denn auch die Wettfahrtleitung einsah und die Strafpunkte für Krüss und Ridder wieder strich.

Bei den insgesamt 30 Teams kamen Fabius und Julian Müller-Kauter vom Segler-Verein Stade auf Platz zwei. Sie hatten im letzten Jahr noch den Platz der Mitte belegt. Jetzt hatten sie vor der allerletzten Wettfahrt sogar noch die Führung von Krüss und Ridder übernommen, die ab dem ersten Tag geführt hatten. Doch während Krüss/Ridder die letzte Wettfahrt als zweite beenden konnten, kamen die Gebrüder Müller-Kauter dabei auf Rang sechs und waren damit geschlagen. Auch sie hatten insgesamt zwei Wettfahren gewonnen.

 

Chancen auf den Gesamtsieg hätten vor dem letzten Rennen auch noch die Berlinerinnen Jasmin Lang und Antonia Köther (Pro Sport Berlin 24) gehabt. Doch dann hätte das beste Mädchenteam dieser Meisterschaft die letzte Wettfahrt gewinnen oder dabei zumindest deutlich vor den bis dahin Führenden liegen müssen. Stattdessen ersegelten sie mit dem vierten Rang in der letzten Wettfahrt und damit der konstantesten Serie der Spitzengruppe die Bronzemedaille. Sie hatten mit der sechsten Wettfahrt ausgerechnet diejenige mit den härtesten Bedingungen gewonnen.

Mädchen dominieren U-14 Wertung

Die U-14-Meisterschaft (Jahrgang 2006 und jünger) machten Mädchen unter sich aus: Siegerinnen wurden Laura Carolin Möller und Hanna Lange (Segler-Vereinigung Malente-Gemsmühlen) vor Lilly und Rosa Vincke (Kanu und Segelsportverein Wilhelmshaven) und Anna Hillers und Okka Bargkoorn (Wassersportverein Emden von 1930/Emder Segelverein). Als jüngste Teilnehmerin erhielt die neunjährige Lotte-Marie Kirchesch (Segler-Club Gothia, Berlin) einen Sonderpreis. Sie kam mit ihrer Steuerfrau auf den 19. Gesamtrang.

Bei der diesjährigen Meisterschaft gab es Wind und Sonne satt. Das war ein wohltuender Kontrast zu den beiden letzten Jahren: 2018 mangelte es in Steinhude vor allem an Wind, im Jahr davor ebenfalls in Travemünde ließ sich die Sonne nur selten blicken, während es dafür tagelang regnete.

Jetzt gab es am dritten Wettfahrttag mit auflandigem Ostwind von gut fünf Beaufort und Wellen von bis zu 1,5 Meter Höhe die größten Herausforderungen zu bestehen. Die meisten Teams, die ohnehin aus dem Binnenland kommen, sind bei solchen Bedingungen wahrscheinlich noch nie gesegelt. Doch die Kids nahmen die Herausforderung an und viele wuchsen über sich hinaus. Zwar blieb die ein oder andere Kenterung nicht aus und nur noch etwa die Hälfte der Teams wagten auf Vorwindkursen den Spinnaker zu ziehen. Aber insgesamt wurde mit Bravour gesegelt und dabei sicher auch das ein oder andere gelernt. Ärgerlich war für manche auf den hinteren Rängen nur, dass sie zwar den ganzen Kurs tapfer durchhielten, aber dennoch „DNF“ gewertet wurden, weil sie das Zeitlimit überschritten hatten.

Sichere helfende Hände

Eine besondere Herausforderung war bei diesen Bedingungen auch das An- und Ablegen gegen Wind und Wellen von einer schmalen Holzrampe aus, die zum Teil noch mit Katamaranen vom Typ F-18 geteilt werden musste. Dem Einsatz einiger Väter, welche die Boote bis zur Brust in den Wellen stehend ins Wasser brachten oder später wieder herausholten sowie einer reibungslosen Kette des Parkens oder Bereitstellens der Slipwagen durch andere Familienmitglieder zeigten den Zusammenhalt in der Klasse. Der wurde auch schon zu Beginn deutlich, als auf dem zum gemeinsamen Campingplatz umfunktionierten Park namens Grünstrand gemeinsam eine lange Tafel aufgebaut wurde. An ihr kamen rund 130 Personen zum Pizzaessen zusammen.

Begonnen hatte die Meisterschaft nach der Vermessung mit dem Practice Race. Das gewannen Paul und Florentine Blesken vom Segler-Club Dümmer. Bei der dazugehörigen Siegerehrung durch die JugendsprecherInnen Jasmin Lang und Oke Nommensen konnten die Kids Sachpreise der Teeny Klassenvereinigung auswählen. Bei der KV-Versammlung am Samstag wurde Jan Eichmann aus Berlin (Klub am Rupenhorn) zum neuen Kassenwart und damit auch Geschäftsführer gewählt.

Auch die Meisterschaft selbst endete mit einer Siegerehrung. Die jungen SeglerInnen sorgten beim Regattabüro an der Trave für sehr gute Stimmung, was auch die Organisatoren der Travemünder Woche beeindruckte. Die Teeny-Klasse zeigte sich hier so liebenswürdig wie lebensfroh. Kein Wunder, denn die Meisterschaft war rundherum gelungen, die Stimmmung gut. Die Teenys waren nicht in der Anonymität des Großereignisses Travemünder Woche untergegangen, sondern wahrten ihren eigenen familiären Zusammenhalt. Dabei konnten sich die Kinder dem Massenspektakel anschließen und die Festmeile besuchen, aber auch immer wieder in die Ruhe des gemeinsamen Campings auf dem Grünstrand zurückziehen oder sich in der ehemaligen Badeanstalt Möwenstein ihren Booten widmen.

Ein großer Dank gilt den Organisatoren sowie Trainern, Betreuern und Eltern, die den Kindern das diesjährige Erlebnis IDJüM ermöglicht haben. Zu beglückwünschen sind auch die Teilnehmer selbst, die sich den Herausforderungen gestellt haben. Die nächsten Jüngstenmeisterschaft der Teenys findet Ende Juli 2020 am Kellersee in Malente statt. Sven Hansen

Gesamtergebnis als PDF

Ergebnis U14 Wertung als PDF

Bildrechte: Sven Hansen

 

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